Zuwächse gibt`s nicht nur beim Aktienpaket an der Börse, bei den „stillen Reserven“ an den Hüften oder bei den Lachfalten im Gesicht. Manches wächst einem einfach zu – aus der Natur.
Zuerst habe ich von meinem Sammler Wilde Brombeeren von einer alten Industriebrache gebracht bekommen. Bei der „Geldübergabe“ erzählte er mir, dass er den Tag vorher Pfifferlinge für sich gesammelt hatte. Auf meine Frage, „Warum habe ich keine bekommen? 😊“, reagierte er zunächst etwas erstaunt. Dann aber versicherte er mir, am nächsten Tag auch welche zu bringen. Gesagt – Getan.
Die Brombeeren habe ich im Restaurant als Tagesempfehlung angeboten und mit unserem cremigen hausgemachten Vanilleeis volle Punktzahl erreicht. Eine Dame erzählte mir danach, dass Sie in ihrem Garten herrliche Johannisbeeren hätte und fragte mich, ob ich davon welche haben möchte – und schwupps hatte ich 3 kg im Haus. Ebenfalls fürs aktuelle Dessert, aber auch für den Rumtopf (siehe auch das Tagebuch 21.7. „Vorsorge“), damit dieser nicht nur süße Fruchtaromen bekommt, sondern zusätzlich eine kleine Säurespitze. Diese Spannung zeichnet viele Gerichte aus.
Für mich ist es immer wieder etwas Besonderes, das, was mir zuwächst und ins Haus gebracht wird, direkt zu verarbeiten und daraus Überraschendes für meine Gäste zu zubereiten – so wie mit diesen köstlichen Beeren und Pilzen.
