Wenn man mich fragt, was ich besonders gerne esse, dann kann ich eine Vielzahl an Gerichten bzw. Produkten aufzählen. Das wechselt, so wie unsere Küche, mit der Saison. Was ich, neben Reibekuchen, seit meiner Kindheit liebe, sind Knabbeln. Dafür backt unser Bäcker aus der Nachbarschaft Stuten, die er im heißen Zustand auseinanderreißt und danach nochmals in den Ofen gibt, um die Stücke heiß zu trocknen. Die fertigen Knabbeln werden ein wenig zerkleinert und dann abgepackt. Ich bekomme immer eine Selektion von der Bäckerin, d.h. eine Tüte mit besonders vielen Krusten. Manchmal kokettiere ich mit dem Essen und sage, dass es eigentlich Gefangenen Kost ist – nämlich Trockenbrot mit Wasser und nur, weil ich der Chef bin, nehme ich mir Milch dazu, und zwar möglichst kalte.
Gefühlt habe ich mich davon zeitweise ernährt. Im süddeutschen Teil meiner Ausbildung war ich „manchmal sogar auf Entzug“ und dann wurden sie für mich dorthin geschickt. Um sie zu essen, bekam ich aus verschiedenen Quellen immer wieder Knabbel-Kümpken (Schälchen) geschenkt. Es fällt dann auch schon mal eins kaputt, und ich freue mich über ein neues. So auch jetzt. Unsere Schwiegertochter Sarike hat im vergangenen Jahr das Töpfern für sich entdeckt und schon für ihre eigene kleine Familie Teller, Platten, Schalen und Tassen hergestellt. Nun wollte sie mir auch etwas Gutes tun und ein neues Kümpken schenken. Das ist aber, verglichen mit allen, die ich bisher hatte, eine große Schale geworden. Sie ist deswegen für mich auch nicht mein neues Kümpken, sondern „My Superbowl“ 😊
