Für unser Restaurantkonzept mit saisonaler Küche bin ich immer auf der Suche nach regionalen Partnern. Zu wissen, wo all die köstlichen, besonderen Erzeugnisse herkommen, ist für unsere Gäste sehr wichtig. In der kommenden Woche bieten wir z. B. Gerichte vom Limousin Kalb vom Hof Hahues an, einschließlich der Innereien. Gemüse und Salate kommen von der Gärtnerei Brüggenthies in Diestedde, der Ziegenkäse vom Hof Scellebelle in Münster usw. All die Erzeuger habe ich gefunden und ausgesucht.
Bruno aber hat mich gefunden. Er ist der Schwager von einem meiner Fußballfreunde von den Alten Herren. Am Ortsrand von Lippborg hat er eine kleine Schrebergarten Parzelle, wo er Rote Beete, Kohl, Zucchini und Kürbisse anbaut. Vor einigen Jahren frug er mich, ob ich Kürbisse von ihm haben möchte. Wir vereinbarten einen Termin zur Anlieferung. Tage später kam er mit seinem Van vorgefahren und ich sah seinem Gesicht schon die Vorfreude an, die Kürbisse zu zeigen. Er öffnete die Ladeklappe und es kam mir ein Kürbis Tsunami entgegen. Der ganze Kofferraum war voll. Eigentlich wollte ich nur ein paar, habe dann aber doch alle genommen und letztlich auch verarbeitet. Es waren ca. 100 Kilo. Ich gab ihm allerdings mit auf dem Weg, dass es im nächsten Jahr nicht ganz so viele sein sollten. Das hat er anscheinend nicht gehört. Ich bekomme jedes Jahr die gleiche Menge. In diesem Jahr hat er sogar noch ein paar „draufgelegt“. Die habe ich dann letztlich doch nicht genommen, weil der „Lockvogel“ in der Mitte (Zitat: Bruno) schon allein mehr als 20 Kilo wog. Egal – es ist immer wieder schön, die Begeisterung der Menschen für ihre Sache zu spüren. Und die geben wir als Gastgeber gerne weiter.